Wolfsburger Nachrichten vom 12.04.2024
theaterring wolfsburg e.v.                   Bildung, Kunst und Kultur theaterring wolfsburg e.v. Partner und Förderer des Scharoun Theaters seit 1965
So belohnt der Theaterring Wolfsburg junge Theaterbesucher Von Hans Karweik Die Prämierung der fleißigsten Schul-Theaterbesucher: 1. Platz. Leonardo da Vinci Gesamtschule, 2 Platz. Neue Schule Wolfsburg, 3 Platz. Realschule Vorsfelde. © regios24 | Darius Simka Drei Wolfsburger Schulen werden im sogenannten „Abo-Wettbewerb“ ausgezeichnet. Welche besonderen Preise sie erhalten. Sie ist wieder da, weil er wieder da ist. Die Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule erhielt am Mittwochnachmittag im Theatercafé nach längerer Zeit den ersten Preis im sogenannten „Abo- Wettbewerb“ der Schulen, der nach fünfjähriger pandemiebedingter Pause erneut ausgeschrieben wurde. Mit einer Quote von 203,5 Prozent stand die „Leonardo“ auf dem Treppchen, gefolgt von der Neuen Schule auf Rang zwei und der Realschule Vorsfelde, die erstmals zu den drei Besten gehörte. Diese drei allgemeinbildenden Schulen Wolfsburgs bekamen insgesamt 100 Freikarten für die neue Reihe „Klassik für alle“, finanziert vom Theaterring, denn „wir wollen junge Leute für das Theater gewinnen“, betonte die Vorsitzende Dorothea Frenzel. Jürgen Beck-Rebholz, Leiter des Jungen Theaters, bot den drei Siegerschulen zudem eine Lesung, alternativ einen Workshop, an. Zur Auswahl stellte er Davide Enias Erfolgsbuch „Finsternis“ sowie Friedrich Dürrenmatts Romane „Der Richter und sein Henker“ und „Der Verdacht“. Die beiden Werke veröffentlichte der „Schweizerische Beobachter“ als Fortsetzungen, 1948/49 den ersten der beiden Folgeromane, 1951/52 den zweiten. Nicht die Überführung des Täters, sondern das Thema schuldhafte Verstrickung in den Nationalsozialismus stellte der Autor in den Mittelpunkt. Der italienische Schriftsteller Enia schrieb 2022 über eine „Anlandung“ von Flüchtlingen auf Lampedusa. „L’abisso“ (Finsternis) erhielt mehrfach Auszeichnungen. Das hat es mit „Klassik für alle“ auf sich „Klassik für alle“, erläuterte Martin Weller, ist offen für jeden Interessenten im Alter von 8 bis 18 plus. Es gehe darum, ein junges Publikum „intuitiv Musik erleben zu lassen“. Es werden Stücke gespielt, in jedes zweite vorab eingeführt. Zum Auftakt am Sonntag, 12. Mai, um 18 Uhr, präzisierte der Konzertmanager am Scharoun-Theater, werde Beethovens Zweite erklingen, eine kurze, heitere Sinfonie. „Das war ein Start-up“, sagte er, in der der Komponist endgültig unter anderem das Scherzo einführte, Mozart und Haydn musikalisch innovativ übertreffend. Die folgende Komposition, „Die Moldau“ von Bedrich Smetana, passe gut in unsere Zeit knapper werdender Wasserressourcen. Filmmusik beendet den ersten Abend der neuen Reihe. Arthur Honeggers „Pacific 231“, erstmals am 8. Mai 1924 in Paris aufgeführt, lässt sechs Minuten lang Eisenbahn-Räder rollen: damals als Hohelied der Maschine bejubelt oder als „lärmender Wirrwarr“ verrissen. Bernd Upadek und Jürgen Beck-Rebholz erörterten unter teilweiser Einbeziehung der Kontaktlehrer Yvonne Ott (Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule), Friedrich Riesenberg-With und Christel Backhaus (Neue Schule) sowie Mark Berger (Realschule Vorsfelde) sodann die Möglichkeiten des 2008 vom damaligen Intendanten Rainer Steinkamp gegründeten Jungen Theaters. Da gab es Aufführungen für kleine Gruppen (39 Plätze bei „Der Junge im Bus“, einer eigenen Inszenierung), im Kontrast dazu mehr als 30.000 Besucherinnen und Besucher des jährlichen Adventmärchens, ebenfalls in Wolfsburg produziert.