Lübeck
In guter Tradition wurde die jährliche Kulturreise des Theaterrings für Mitglieder und
Kulturfreunde schon zum elften Mal durchgeführt. Und nach der coronabedingten
Zwangspause war es nun bereits wieder die dritte Reise.
© Theaterring Wolfsburg
43 Theater- und Kulturbegeisterte reisten nach Lübeck, in die schöne Hansestadt am Wasser.
Hatte die Fahrt früh morgens bei kalter einstelliger Temperatur begonnen, so erwärmte das
gute Frühstück unterwegs und steigerte zudem die Stimmung. Das war auch nötig, denn bis
zum Eintreffen in der Stadt zeigte sich der Himmel mit hartnäckigem Grau und leichtem
Regen.
Begünstigt durch die entspannte Verkehrslage war bis zur geplanten Schiffstour auf der
Lübecker Trave am frühen Nachmittag noch Zeit für einen Abstecher zum bekannten
Marmeladenhersteller in Bad Schwartau. Diese Gelegenheit nutzten einige Reiseteilnehmer,
um sich im Werksverkauf mit Marmeladen und Süßigkeiten zu versorgen.
Pünktlich mit Beginn der Hafenrundfahrt klarte es allmählich auf und die Sonne ließ sich
blicken. Während der Umrundung der Altstadt, begleitet von den interessanten und launigen
Ausführungen des Bootsführers, wurde schnell klar: Lübeck hat so viel zu bieten. Darunter
das berühmte Holstentor, die Silhouette mit den sieben Türmen, die gesamte Altstadt als
UNESCO–Weltkulturerbe, elf Museen sowie drei Nobelpreisträger - Thomas Mann, Willy
Brandt, Günther Grass - denen auch Museen gewidmet sind.
Nach der Übernahme der Zimmer im niveauvollen und direkt an der Trave gelegenen
Radisson Blu Senator-Hotel wurde vor dem organisierten Theaterbesuch noch ein attraktives
Buffet serviert. Der Höhepunkt war am Abend die brillante Premiere von „La Bohème“ im
ausverkauften Stadttheater. Die Oper von Giacomo Puccini erlebten wir in einer hochwertigen
Inszenierung mit fantastischen Sängerinnen und Sängern und einem engagierten Orchester.
In der Pause stand speziell für unsere Gruppe als willkommene Erfrischung Sekt bereit. Beim
Zuprosten wurden schon erste Eindrücke von der glanzvollen Aufführung ausgetauscht.
Nach der Rückkehr ins Hotel ergab sich bei einem „Absacker“ in der Bar Gelegenheit, die
Impressionen des Tages noch einmal revuepassieren zu lassen. Natürlich ging es dabei auch
um einen Vergleich der Theater von Lübeck und Wolfsburg und alle waren sich einig: wir
können auf unser modernes und mit allen Vorzügen ausgestattetes Haus sehr stolz sein. So
fand der erste Reisetag einen genussvollen Abschluss.
Am nächsten Morgen bildete das opulente Frühstücksbuffet die Grundlage für einen geführten
Rundgang durch die Altstadt. Lübeck wurde 1143 gegründet und ist nicht nur das „Haupt der
Hanse“, es ist eben auch bekannt durch das ikonische spätgotische Holstentor, das berühmte
mittelalterliche Rathaus und durch das schräg gegenüberliegende Café des
Marzipanherstellers Niederegger. Es ist vor allem auch ein Ort der kurzen Wege mit einer
schönen Altstadtinsel, die sich nach dem Rundgang bei eigenen Erkundungen und strahlend
blauem Frühlingswetter wunderbar erlaufen ließ. Das Mittagessen in der bekannten
historischen „Schiffergesellschaft“ mit ihrer originellen hanseatischen Ausstattung rundete
den Besuch in der Hansestadt ab.
© Wolf-Rüdiger Schmieding
© Schiffergesellschsft Lübeck
Das nur wenige Kilometer entfernte Seebad Travemünde bildete den optischen und
kulinarischen Abschluss der Fahrt. Bei einem Bummel über die Strandpromenade konnten
private Boote aber auch eine riesige Fähre beim Auslaufen bewundert werden. Für uns
„Landratten“ immer wieder ein faszinierendes Schauspiel. Bevor es auf die Heimreise ging
wurde im Café Niederegger noch die legendäre Lübecker Nusstorte serviert. Eine
abschließende Gaumenfreude.
Am frühen Abend setzte uns der Bus vor dem Scharoun Theater wieder ab. Die Reise endete
mit Beifall für den Fahrer, der uns sicher in den beiden Tagen durch den Verkehr gesteuert
hatte und Dank an die Organisatoren mit der Bitte, auch im nächsten Jahr wieder einen
Ausflug anzubieten.
Dorothea Frenzel / Wolf-Rüdiger Schmieding